Tiertransport
1999 – |
Bei Tiertransporten haben wir – nicht zuletzt auch in Zusammenarbeit mit vielen anderen Organisationen – in den letzten 10 Jahren viel erreicht. Auf gesetzlicher Ebene beispielsweise das österreichische Tiertransportgesetz und die EU-Transportverordnung. Das österreichische Tiertransportgesetz beschränkt Transporte zum Schlachthof generell auf 6 Stunden und 150 Kilometer (Autobahn 300 km), die EU-Verordnung regelt Ruhe- und Tränkeintervalle, verlangt eine angemessene Ausstattung der Lastwagen sowie einen “Sachkundennachweis” von den Fahrern eines Tiertransportes. Das – und vieles mehr, was wir hier nicht aufzählen – sind Erfolge für die Tiere. Selbstverständlich kann man einwenden, dass die erreichten gesetzlichen Vorschriften zuwenig kontrolliert und eingehalten werden, dennoch geben uns die gesetzlichen Vorschriften eine Basis, um mehr Tierschutz auf dem Transport einzufordern. animalNetwork-Teams haben in den Monaten Juni bis September mehrfach Transporte begleitet. So etwa von Deutschland nach Italien und Marokko und von Polen nach Italien. Wir haben die Tränkestationen begutachtet und die aktuelle Situation im Tiertransport protokolliert und ausgewertet. Gemäss dem Motto von animalNetwork: “Gemeinsam sind wir stark”, wurde dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutzbund e.V. durchgeführt. Fazit: Es hat sich einiges verbessert im internationalen Tiertransport. So halten sich seriöse deutsche Spediteure an die Verordnungen zum Schutz der Tiere. Tatsache ist aber auch, dass sich unseriöse Spediteure – des Profits wegen – nicht an die Versorgungszeiten für Tiere halten. Hier ein Lob von animalNetwork an die deutsche Polizei: Tiertransporte werden mittlerweile in aller Regel scharf kontrolliert. |
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Unsere Bitte(n) ... |
Ein Problem ist allerdings, dass sich insbesondere in Italien und Spanien niemand an die Regelungen zum Schutz der Tiere hält. D.h.: Spätestens in Italien, etwa bei der Schiffsverladung von Rindern für den Libanon, ist Schluss mit Tierschutz. Dass in Italien, Spanien und Griechenland kaum kontrolliert wird, ist den “schwarzen Schafen” unter den Spediteuren bekannt. So umfahren bspw. Pferde, die von Polen aus in französische Schlachthöfe gekarrt werden, Deutschland und Österreich gezielt und wählen eine Route über 7 Länder, um nicht transportfähige Tiere nach Frankreich zu bringen. Leider ist es noch nicht möglich, für Tiertransporte eine Entwarnung zu geben: Trotz Verbesserungen kommt es nach wie vor zu katastrophalen Verstössen gegen jede Ethik und Menschlichkeit. Insbesondere bei sog. “Schlacht”-Tieren gilt nach wie vor das Motto: “Die werden ja sowieso geschlachtet...”. Das hat zur Folge, dass gerade die Tiere, auf die ohnehin der Tod im Akkord wartet, auf Transporten oft schlimm misshandelt werden. Bilder, die wir in italienischen Schlachthöfen gemacht haben, sind noch nicht einmal zu später Sendezeit im Fernsehen “sendbar”. Was dort – alltäglich, jeden Tag – passiert, ist unvorstellbar grausam. Dem “Schrecken ohne Ende” eines langen Transportes folgt ein “Ende mit Schrecken”, und das ist noch viel zu milde ausgedrückt. Am Beispiel des Pferdetransportes von Litauen nach Sardinien wird deutlich, wie viele “Schlacht”-Tiertransporte auch heute noch jeden Tag verlaufen: “Die werden ja sowieso geschlachtet...” Leid und
Tod für Fleischkonsum, hier: Pferde. |
2) Schreiben Sie Ihre Meinung an die EU-Kommission in Brüssel:
3) Unterstützen Sie auch den
4) Mitverantwortlich für das lange Leiden und das unwürdige Töten von Pferden ist die Supermarktkette "Carrefour", übrigens die zweitgrösste Supermarktkette der Welt. Pferdefleisch wird unter anderem in einem "Carrefour" Supermarkt in Cagliari/ Sardinien verkauft. Leid und Tod zum Sonderpreis. Teilen Sie der "Carrefour"-Geschäftsleitung Ihre Meinung mit:
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Manfred Karremann und sein Team haben für das ZDF (Sendung 37 Grad, 5.10.99) und den “STERN” einen Transport von Litauen bis nach Sardinien begleitet, 3000 Kilometer Strecke. Die 21 Pferde waren mit einer Unterbrechung von 3 Stunden in Polen, und etwa vier bis fünf Stunden in Italien über 100 Stunden auf dem LKW. Nach tagelanger Fahrt durch Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Slowenien sollten die Pferde beim Grenzeintritt in die EU in Gorizia bei Triest/Italien 24 Std. Ruhe haben und versorgt werden. Statt dessen kam an dieser berüchtigten Station eines der Pferde zu Tode, als es irr vor Durst auf die Stangen der Tränkebecken stieg, sich die Vorderbeine dabei brach, und schliesslich notgeschlachtet wurde. Ein anderes Tier brach sich das Hinterbein beim Entladen, einem weiteren Pferd wurde brutal und willentlich ein Auge ausgeschlagen. Diese Praktiken auf der Zollstation Gorizia sind seit Jahren bekannt, die Tierärzte der Station schweigen zu den Vorwürfen, die italienische Regierung tut die Beweise seit Jahren als “unwahr” ab. Tatsache ist aber, dass die verbliebenen 20 Pferde, darunter die schwer verletzten Tiere, nach nur wenigen Stunden durch Italien weitertransportiert wurden. Von den 24 Stunden Pause, die das EU-Gesetz vorschreibt, keine Rede. Das Wasser beschränkte sich auf wenige Tropfen für jedes Tier. Nach mehr als 100 Stunden Transport, das sind 2,5 Arbeitswochen, wurden die Pferde am Schlachthof “Valresa” im Industriegebiet von Cagliari/Sardinien angeliefert. Wir haben vergeblich versucht, wenigstens eines der verletzten Tiere freizukaufen. Die seien alle vorbestellt von Supermärkten und Metzgereien, erklärte man uns. Auf die Pferde wartete schon der Schlachter: Nach hundert Stunden auf dem LKW kommt der Tod im Akkord: 45 Sekunden hatten die Tiere Zeit, zu sterben. Darunter auch der Braune mit dem ausgeschlagenen Auge und der Schimmel mit dem gebrochenen Fuss. Manfred Karremann: “Bei diesen Mammut-Transporten
von “tierschutzgerechtem Transport” zu reden, wäre blanker Hohn
gegenüber diesen Tieren, denn die Transporte sind von vornherein gar
nicht notwendig. Und “schonende Schlachtung”, auf die unter anderem
der Schlachthof in Cagliari hingewiesen hat, gibt es nicht. Was sollte
“schonend” daran sein, einem Mitgeschöpf das Leben zu nehmen? 45
Sekunden Todesangst können sehr viel länger sein, als 100 Stunden
Transport”. |
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Der Einzelne macht den Unterschied ! |
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Der Einzelne macht den Unterschied ! Bitte verzichten Sie auf tierische Produkte wann immer dies möglich ist. Bitte ersetzen Sie insbesondere Fleisch durch andere Nahrungsmittel. Wer Fleisch isst, verursacht Tiertransporte, und viel Leiden und Töten. Der Grundgedanke ist einfach: Kein Fleisch – kein "Schlacht"-Tiertransport. Und: Kein Töten im Akkord. Deshalb die animalNetwork-Bitte: Ersetzen Sie Fleisch, auch wenn es schwerfallen mag, die Gewohnheit des Fleisch- und Wurstessens zu ändern. Konsumieren Sie nicht "sowieso", was angeboten wird, sondern demonstrieren Sie durch Ihr Kaufverhalten.Migros in der Schweiz bietet als Fleischersatz das Pilzprodukt "Quorn" an, das Sie unbedingt probieren sollten. In Deutschland sind Reformhäuser die erste Adresse für diejenigen, die Ihre Ernährungsgewohnheiten zugunsten der Tiere umstellen möchten. Neben vegetarischer Ernährung finden Sie dort übrigens auch Kosmetik, die nicht im Tierversuch getestet wurde, die Produkte sind entsprechend gekennzeichnet. animalNetwork dankt Ihnen im Namen unserer Tiere für Ihr Bemühen! |